Harro Kiendl

Forschen, lernen, leben

Prinzipiell wissenshungrig und suchend: Mein ganzes Wissenschaftlerleben habe ich mich niemals nur auf meinen eigenen Forschungsbereich beschränkt. Für Entwicklungen aus anderen Feldern offen zu sein, hat mir über meinen Fachhorizont hinaus viele Wissenstüren geöffnet – von der Schule an bis heute in der „Postforschungszeit“.

Vita

*22.7.1936: in Hamburg als Sohn des Oberstudiendirektors Dr. Helmut Kiendl und der Lehrerin Käthe Kiendl (geb. Steinkopf). Aufgewachsen in Hamburg-Poppenbüttel
1955: Abitur in Hamburg am Gymnasium Oberalster
1955 – 1958: Studium der Mathematik, Physik, Philosophie, Pädagogik und Biologie an der Universität Hamburg
1958: (März bis September) Praktikant bei der Deutschen Shell AG in Hamburg-Harburg – mit erstem Kontakt zur Regelungstechnik
1958: Fortsetzen des Studiums
1962: Wissenschaftliche Prüfung in Physik und Mathematik für das höhere Lehramt an Gymnasien
1966: Promotion am Institut für Angewandte Physik der Universität Hamburg bei Heinz Raether. Experimentelle Arbeit Absolute Präzisionsbestimmungen von Gitterkonstanten an Silizium-Einkristallen mit Elektroneninterferenzen;Nebenfächer Philosophie (bei Carl Friedrich von Weizsäcker) und Mathematik
1966 – 1967: Leitung des Sonderprojektes Kybernetische Modelle und Systemanalyse am Pädagogischen Zentrum Berlin (Carl-Ludwig Furck)
1968: Heirat mit der Gerichtsreferendarin Juliane Nöcker, später Richterin am Landgericht und dann langjährige Familienrichterin
1967 – 1973: Tätig bei Gerd Schneider, zunächst im Rahmen eines Habilitationsstipendiums der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) an dessen Lehrstuhl für Regelungstechnik an der TU Berlin und ab 1969 an der Ruhr-Universität Bochum; Dort 1971 Habilitation für das Lehrgebiet Regelungstechnik
1973: Berufung zum ordentlichen Professor auf den Lehrstuhl für Elektrische Steuerung und Regelung der Universität Dortmund; Schwerpunkt der Forschungsarbeiten zunächst in der klassischen Regelungstechnik, dann im neu aufgekommenen Bereich Fuzzy Control. Dieser entwickelte sich später zu einer Säule der umfassenderen Disziplin Computational Intelligence.
1976: Geburt von Sohn Fabian, heute in Physik promovierter Patentanwalt
1990: Ruf an die TU Hamburg-Harburg (nicht angenommen)
2001: Emeritierung; zunächst noch Fortsetzung von Vorlesungen und Betreuung von Dissertationen sowie auslaufenden Forschungsprojekten; danach – so in einem Aufsatz – Beschäftigung mit den Entwicklungsperspektiven der Computational Intelligence. Eine stimulierende – womöglich ewig ungeklärt bleibende - Frage ist dabei, ob es prinzipielle Grenzen für die Nachbildung menschlicher Fähigkeiten durch Computer gibt. Und schließlich Zeit für mein lebenslanges Hobby: Malen – von Hand und computerunterstützt.